Weg ohne Grenzen (Ferrata senza confine)
Karnische Alpen (Kärnten) Frischenkofel (Cellon) 2241m
Über den Felbertauernpaß bin ich nach Kärnten gefahren, um den "Weg der 26er" zu gehen. Um 13 Uhr stehe ich bereits auf dem Plöckenpaß und vertrete mir die Beine. Dann fällt mir ein Wegweiser zur "Ferrata senza confine" auf und ich beschließe, den Weg zu erkunden. Vorsorglich nehme ich meinen Kletterrucksack mit, denn vielleicht kann ich ja nachmittags noch den Klettersteig gehen.
Bei herrlichem Wetter steige ich immer weiter hinauf, frage noch einen Einheimischen nach dem Klettersteig und steige höher und höher. Als ich nach einer guten halben Stunde am Einstieg ankomme, gibt es kein Halten mehr für mich. Im Nu habe ich mein Kletterset und den Helm angelegt und schon geht es los. Der Fels ist warm und griffig und die Route macht einen riesen Spaß. Nach 1 1/2 Stunden stehe ich schon auf dem Gipfel und genieße die Aussicht. Die Reste alter Stellungen aus dem 1. Weltkrieg sind überall noch vorhanden und lassen ahnen, unter welch extremen Bedingungen hier Krieg geführt wurde.
Der Abstieg auf dem Normalweg gestaltet sich problemlos. Doch unterhalb des Gipfelmassives zieht sich dann der Weg weit nach Westen hinüber. Ein kleiner Pfad zweigt vom markierten Weg in der Diretissima ins Tal hinab ab und da es schon spät am Nachmittag ist, folge ich diesen Spuren. Grösste Vorsicht ist geboten, denn in dem steilen Geröllgelände wäre ein Fehltritt eine Rutschpartie ins Verderben. Mit Geduld und Ruhe stosse ich schließlich auf einen ausgetretenen Pfad, der weiter unten in einen markierten Weg zurück zum Paß mündet.
Zurück am Auto bin ich dann gar nicht mehr so sicher, ob ich am nächsten Tag den
mit 11 Stunden angegebenen "Weg der 26er" noch gehen werde. Der Klettersteig hat mir schon soviel Spaß gemacht, dass es mir für's Erste reicht.