Via attrezzata Rino Pisetta
die 14-te, Mai 2019
Von Mori bin ich nach Sarca hinüber gefahren und parke wie immer an der Sporthalle nach dem zweiten Kreisverkehr. Während ich meine Stiefel anziehe kommen weitere Bergsteiger an. Eine große Baustelle befindet sich jetzt da wo früher der Zustieg begann. Mit großen Netzen ist die Baustelle abgesichert und der neue Weg geht immer am orangen Netz entlang. In angenehmer Steigung zieht sich der neue Pfad hinauf und mündet schließlich auf den alten Zustiegspfad. Eigentlich kann man sich jetzt nicht mehr verlaufen denn einige Schilder zeigen den Pfad immer wieder an.
Am Einstieg angekommen zeigt sich dass „wer langsam geht geht gut, wer gut geht geht weit“ ich trotz meiner langsamen Gangart jetzt fast gleichzeitig mit den anderen Bergsteigern am Einstieg angekommen bin. Ein Paar ist bereits eingestiegen und müht sich in den ersten Metern ab. Ich steige als zweiter ein und trotz meiner Fotopausen bin ich bald hinter dem Paar angekommen. Leider sind es scheinbar Anfänger denn ein Steinchen haben sie losgetreten und dieses trifft mich genau im Gesicht (trotz Helm). Um das Risiko weiteren Steinschlags zu vermeiden lege ich einen Zahn zu und überhole die Beiden einfach. Es ist eben wichtig in einem so ausgesetzten Klettersteig wie dem Pisetta dass man sich jeden Tritt genau ansieht um keine losen Steine loszutreten. Der weitere Verlauf des KS macht super Spaß nur der kräftige Wind ist etwas unangenehm. Als erster stehe ich an diesem Tag auf dem Klettersteiggipfel und wandere anschließend glücklich und zufrieden zum Parkplatz zurück.
Es ist schon sehr zufrieden stellend wenn man am Beginn des neuen Klettersteigjahres den Rino Pisetta problemlos geschafft hat. Weiteren Klettersteigabenteuern kann man dann zuversichtlich entgegen sehen.
die 13-te, Mai 2018
Nachdem ich den Mori Klettersteig problemlos durchstiegen habe bin ich heute am Rino Pisetta unterwegs. Eine Unsicherheit besteht zur Zeit im ständig wechselnden Wettergeschehen. Starke Gewitter bilden sich täglich und in der riesigen Wand des Dain Picol gibt es keine Notausstiege. Der Zustieg ist mittlerweile mit vielen Hinweisschildern ausgestattet. Nur im Bereich unter dem Wandfuß kann man sich immer noch leicht versteigen.
Außer mir ist wieder einmal niemand hier unterwegs und so lege ich in aller Ruhe mein Kletterset an und steige in die Wand ein. Die ersten Meter sind kraftraubend. Nur das straff gespannte Drahtseil ohne weitere Eisentritte begleitet mich bei diesem Steig. Die ersten Meter habe ich geschafft und hänge mich atemlos in meine Expressschlinge ein. Nach den im Vergleich französischen Klettersteigen wo meistens durchgehend Eisenklammern den Aufstieg auch in schwierigen Passagen ermöglichen ist hier Klettern angesagt. Kleine Risse und Felstritte müssen erkannt und genutzt werden. Rechtzeitiges Umhängen der Sicherungskarabiner ist wichtig damit man flüssig über schwierige Stellen kommt.
Obwohl ich den Pisetta schon viele Male durchklettert habe keimt in mir der Gedanke nach Umkehr auf. Es ist einfach eine große Umstellung nach den in den letzten Wochen durchstiegenen französischen Klettersteigen. Vielleicht ist es auch mein fortgeschrittenes Alter was diese Gedanken in mir hervorruft. Wie viele sind denn noch jenseits der Siebzig in solchen Klettersteigen unterwegs? Doch die Faszination des Kletterns überwindet meine Bedenken und mit jedem Meter den ich nach oben zurücklege steigt wieder meine Zuversicht und meine Bewegungen werden zunehmend flüssiger. Es sind auch die perfekten Drahtseilsicherungen die durchgehend in kurzen Abständen in der Wand verankert sind die mich zunehmend beruhigen. Es zeigt sich dass die Erbauer Profis waren. Im ganzen Steig sind nur weniger als zehn Eisenbügel und einige alte verrostete Eisenstifte in schwierigen Stellen vorhanden. Damit übersteigt der Steig in seinen Schwierigkeiten wesentlich den früher als schwersten KS bezeichneten Mori-Albano-Klettersteig der nach seiner jüngsten Sanierung entschärft worden ist.
Glücklich und zufrieden lasse ich mich am Ende des KS auf der hier vorhandenen Bank nieder. Ich genieße die grandiose Aussicht und freue mich diese Herausforderung doch wieder ohne Probleme geschafft zu haben. Die mentale Komponente spielt im Klettern neben der körperlichen Fitness eben eine große Rolle.
die 12-te, September 2016
Dain Picol 971 m, Gardaseeberge - Parkplatz Ferrata Rino Pisetta: N46° 02.879' E10° 57.047'
Der Steig ist jetzt im Zustieg ausreichend markiert. Nur kurz vor dem Einstieg führen viele Wege dorthin. Am Einstieg blockierte eine Vierergruppe den Steig. Zwar ging es die ersten Meter überraschender Weise ganz gut, aber schon in der ersten Verschneidung kam ein Kletterseil zusätzlich zum Einsatz was dann natürlich Stau bedeutete. Ich bin ja auch dafür Anfänger mit Seil zusätzlich zu sichern. Der Pisetta allerdings ist am Wochenende dazu nicht geeignet. Schon beim folgenden Notausstieg konnte ich die Gruppe die sich dort erholte überholen. Der gesamte Steig war danach wieder frei und ich konnte in aller Ruhe den KS genießen. Nach wie vor dürfte der Pisetta neben dem Segata der schwierigste KS in den Gardaseebergen sein. Der lange Abstieg über Ranzo ist dann jedes Mal der Grund für einen ordentlichen Knieschnackler.
die 11-te Auf dem Rückweg nach Deutschland mache ich in Mori Halt. Dort befindet sich ein kleiner Agricultur-Campingplatz abseits zum allgegenwärtigen Trubel im Arco / Gardaseegebiet. Am nächsten Tag will ich den Vergleich zu den französischen KS im Rino Pisetta anstellen. Es herrscht am Einstieg großer Andrang und bei 30° im Schatten steige ich ein. Das Drahtseil ist straff gespannt Eisenklammern sparsam verwendet, Tritte im Fels oft klein und abgewetzt. Schon die ersten Meter erfordern maximales Zupacken. Auch im weiteren Verlauf sind immer wieder ausgesetzte trittarme Stellen zu meistern. Am Wandbuch kurz vor den letzten Metern des KS habe ich zwar viele Kletterer überholt aber ich merke doch die Anstrengung die mir dieser KS abfordert.
Auf alle Fälle kein Vergleich zu meinen französischen Touren wo ich immer auf sicheren breiten Trittbügeln hinaufsteigen konnte. Es ist eben eine ganz andere Liga!
die 10-te
Weil es in der Region der anspruchsvollste KS ist, bin ich gleich noch einmal durchgestiegen. Es macht wirklich enormen Spaß, in dieser Wand zu klettern. Es ist keine Menschenseele heute zu sehen, obwohl strahlender Sonnenschein die Wand erwärmt. Beispielhafte neue Drahtseilbefestigungen im Klettersteig!
die 9-te Der Zustieg ist jetzt nicht mehr zu verfehlen, denn viele weiße Schilder weisen den Weg. Am Einstieg wurde ein neues Hinweisschild angebracht. Die Drahtseil-Sicherungen wurden komplett vorbildlich erneuert. Der Einstieg dürfte die Schlüsselstelle sein. Aber auch sonst ist man im gesamten KS auf viele kleinste Tritte, jedoch oft gute Griffe im Fels angewiesen. Hilfreich sind oft die weit im Abstand zum Fels angebrachten Drahtseilbefestigungen die als Tritt dienen können. Die Schwierigkeiten des KS sind durch die neuen Sicherungen nicht geringer geworden. Für Unsichere wurde nach dem ersten Wandaufschwung ein Notausstieg geschaffen.
Der Abstieg bei Ranzo ist immer noch nicht perfekt markiert. Wichtig ist die kleine Kapelle nach dem Teerstraßenstück wo der Pfad scharf nach links abzweigt. Auf der Forststraße weist an der ersten Kehre ein Holzwegweiser nach Sarca. Auch die Kette von einer früheren Absperrung liegt dort noch herum. Nach längerem Auf- und Ab geht es an der ersten Pfadgabelung rechts weg (Steinmann).
Beispielhafte neue Drahtseilbefestigungen im Klettersteig!
die 8-te Wie schon in meiner Beschreibung 2011 hat sich an der Situation nichts geändert. Die Betreiber des KS haben zwar viele Kunststoffschilder als Wegweiser zur Ferrata angebracht, doch schon am ersten Abzweig wo die Abstiegsspur herunter kommt, wurde der angebrachte Wegweiser zerstört. Offensichtlich sind immer noch einige militante Gegner dieses Super-Klettersteiges zugange. Also gleich nach dem Start auf dem querenden Weg nach rechts zur Fiat-Werkstätte nach Norden zurückgehen und dort dem alten markierten Zustieg folgen.
Am Einstieg ist an diesem Sonntag dichtes Gedränge. Ein Paar scheitert schon am Einstieg und gibt auf. Es ist auch besser, hier wieder umzukehren, wenn man schon am Einstieg Probleme hat. Denn der KS bietet noch viele gleich schwierige Stellen. Wenn dann auch noch die Kraftreserven verbraucht sind, kann es zur Plackerei werden. Zwei Kletterer blockieren des weiteren die Route, da sie mit ihrer zusätzlichen Seilsicherung alle Kletterer aufhalten. Alle müssen sich an dem ängstlich sich an die Wand schmiegenden Kletterer vorbeischwindeln, da er nicht weiterkommt.
Ob es sinnvoll ist, einen schwierigen Klettersteig mit einem Anfänger am Kletterseil zu durchsteigen, wage ich zu bezweifeln. Es gibt genügend einfachere KS wo man sich langsam mit der Technik vertraut machen kann. Mir kommt der Gedanke an Schneeschuhgeher im Winter die die Schispur der Schitourengeher zum Aufstieg benutzen.
Auch im Abstieg über Ranzo (an der Kapelle von der Straße nach links abzweigen und bis zur Forststraße, dann links) stoße ich an der Abzweigung von der Forststraße (sie macht hier eine nicht zu verfehlende Kehre nach rechts) immer noch auf eine Absperrkette die über dem Pfad angebracht ist. Trotzdem ist der Abstieg im weiteren Verlauf ohne ein Hindernis.
die 7-te Wer den Pisetta schon einmal gemacht hat, kennt die Zustiegseigenheiten auf den miserabel markierten Pfaden. Jetzt hat sich der Zustieg neu verlagert und beginnt nicht mehr bei der Fiat-Werkstätte, sondern bei einer neu errichteten Sporthalle. Die Umleitung ist in Sarche gut beschildert und endet an einem Parkplatz, was durchaus positiv ist. Obwohl ich den Steig schon 6 Mal gegangen bin, verirrte ich mich aufgrund des neuen Ausgangspunktes, da ich dachte, dass auch ein neuer Zustiegsweg vorhanden sei.
Ich folge also der Wegbeschreibung und sehe am Ende des Parkplatzes einen Wegweiser zum Klettersteig. Das war allerdings der letzte Hinweis, denn schon auf dem ersten kreuzenden Weglein habe ich die freie Wahl, zwischen verschiedenen nach oben führenden Spuren. Ich folge der markantesten Spur die steil in der Direttissima bergauf führt. An einem großen Felsen angekommen, entdecke ich eine Markierung und gehe unvorsichtiger Weise nach links auf dem Pfad weiter. Später wird mir klar, es ist der Abstiegsweg von Ranzo. Ich gelange an eine Stelle wo ein verknotetes Nylonseil den Aufstieg erleichtert und wähne mich immer noch auf dem Zustieg zum Pisetta. Erst als eine weitere Verschneidung nur mit Mühe und einer dünnen Reepschnur zu meistern ist, gebe ich entnervt auf und trete den Rückzug an. In einem kleinen Geröllfeld entdecke ich schließlich beim Abstieg eine nach Norden führende Spur und folge dieser bis ich endlich auf dem alten rot/weiß markierten Zustiegsweg ankomme. Die beste Idee für den Zustieg ist wahrscheinlich gleich nach dem Start auf dem querenden Weg zur Fiat-Werkstätte nach Norden zurückzugehen und dort dem alten markierten Zustieg zu folgen. Der Klettersteig selbst ist nach wie vor in bestem Zustand und hat alles, was das Klettersteigherz höher schlagen läßt. Ich probiere erstmals eine Helmkamera aus, die Aufnahmen sind aber sehr unruhig, da jede Kopfbewegung das Bild erzittern lässt. Als ich einen vor mir gehenden Kletterer einhole, erlebe ich wieder einmal wie wichtig ein Steinschlaghelm ist. Während ich unter ihm mit der Filmerei beschäftigt bin, höre ich plötzlich den Ausruf "Stein" und kann gerade noch den Kopf aus der Schussrichtung nehmen. Am Oberschenkel trifft mich aber das Geschoß noch und beschert mir einige Abschürfungen. Ja man weiß nie, wie geübt ein Voraussteigender ist und tut gut daran ständig gefasst zu sein. Die weitere Tour verläuft routinemäßig und macht einfach nur "felsfun".
Im Abstieg über Ranzo (an der Kapelle von der Straße nach links abzweigen und bis zur Forststraße, dann links) stoße ich an der Abzweigung von der Forststraße (sie macht hier eine nicht zu verfehlende Kehre nach rechts) auf eine Absperrkette mit einem Schild, für mich unleserlich. Da ich weiß, dass im weiteren Verlauf des Pfades ein versicherter Felsabbruch zu überwinden ist, verfolge ich den Weg mit gemischten Gefühlen. Erst als ich diese Stelle passiert habe, atme ich auf und frage mich, was hier in Sarche wohl im Hinblick auf die Kletterfans abgeht? Zum Abschluss lande ich dann wieder irgendwo unten im Gelände und muss im unbefestigten Abhang zurück zum Ausgangspunkt gehen.
Abschrecken werden mich Maßnahmen dieser Art in Zukunft wohl nicht, denn der Pisetta ist einige Mühen wert.
die 6-te Dieser Klettersteig ist immer wieder eine Reise wert!
die 5-te Wieder einmal komme ich am "Rino Pisetta" nicht vorbei ohne ihn zu durchsteigen. Bei idealen Wetterbedingungen ist er auch diesmal ein Highlight. Interessant für mich ist es auch, wie in meiner Wahrnehmung die "Schwierigkeiten" bei jeder weiteren Besteigung geringer werden. Daran ist der hohe Anteil der Psyche beim Begehen eines KS zu erkennen. Man geht mit jeder Wiederholung entspannter in den KS.
die 4-te Der Rino Pisetta gehört mittlerweile schon zu meinen Klassikern. Seine problemlose Durchsteigung eröffnet wieder ein aufregendes Klettersteigjahr, denn hier kann ich meine Klettersteig-Technik prüfen. Wieder einmal bin ich hier fast alleine unterwegs, nur ein weiterer Kletterer kommt weit unter mir noch herauf. Der KS ist wie immer in bestem Zustand und nachdem ich bisher immer von Ranzo aus nach links zurück gegangen bin, wende ich mich diesmal nach rechts. Auch dieser Abstieg führt um den ganzen Berg herum nach Sarche zurück. Zeitmäßig ist es Jacke wie Hose, aber trotzdem werde ich in Zukunft wieder die linke Route wählen.
Blick vom Rastplatz zum Toblino See
die 3-te Für mich ist es jedes Mal eine beeindruckende Wand, wenn ich von Norden kommend kurz vor dem Ort Sarche die markante Felswand des Dain Picol mit seinem Rino Pisetta KS vor mir sehe. Wenn ich nicht sicher wäre, dass durch diese Wand ein versicherter KS führt, würde ich wohl nie auf den Gedanken kommen diese Wand zu durchsteigen. Aber heute ist es wieder soweit, diese Genusstour soll das Klettersteigjahr würdig eröffnen.
Geschafft - einen einzigen Kletterer habe ich dieses Mal getroffen und die Tour hat erneut meine Begeisterung für diesen Sport bestärkt. Obwohl die Tour in der Schwierigkeitsskala im oberen Bereich angesiedelt ist, hatte ich nicht die geringsten Schwierigkeiten. Es beweist sich, daß gezieltes Training, gepaart mit zunehmender Erfahrung zum optimalen Genuß dieser auf den ersten Blick gefährlichen Sportart führt.
die 2-te Der Ausflug nach Malcesine war leider ein Flop! Da es in der letzten Nacht ausgiebig geregnet hat, hatte es am Monte Baldo bis auf 1500 m herunter geschneit. Deshalb fuhr ich auch erst um 11 Uhr los, damit der Schnee auf den Wegen weitgehend von der Sonne weg geschmolzen sein würde, wenn ich mich auf die Biketour begeben werde. Aber als ich an der Seilbahn ankam, war vor 10 Minuten gerade eine Mountainbike-Gondel abgefahren. Die nächste Bahn sollte erst in 2 1/2 Stunden starten. Obwohl mehrere andere Biker versuchten einen früheren Abfahrts-Zeitpunkt auszuhandeln, bestand die Bahnangestellte stur auf ihrem Fahrplan. Am Personenandrang lag es bestimmt nicht! So machte ich kurzerhand kehrt und arbeitete mich nach dem gemütlichen Gardaseeintermezzo den langen Anstieg von Torbole nach Nago wieder hinauf. Man muss es den Gemeinden dort wirklich lassen - für die Radfahrer haben sie eine Menge an Hinweisschildern und super Radwegen geschaffen.
Nach dem Ruhetag juckt es mich natürlich wieder, eine Wand zu machen! Bei stürmischem Wetter bin ich deshalb nach Sarche hinüber gefahren um den Rino Pisetta zu durchklettern. Da dieser KS neben dem Monte Albano der anspruchsvollste ist, reizt es mich meine Kräfte dort zu messen.
Den einzigen Stress bereitet mir das unklare Wetter. Da in diesem KS eiserne Tritthilfen fast gänzlich fehlen, würde einsetzender Regen das Unternehmen scheitern lassen. Aber ich habe Glück, der anhaltende Starkwind vertreibt die Wolken und nachdem ich noch drei junge Bergsteiger im oberen Drittel der Wand überholt hatte, erreiche ich problemlos den Ausstieg. Zufrieden trete ich nach einer verdienten Brotzeit den leichten Rückweg an.
Hatte ich mir im letzten Jahr beim Durchsteigen des Monte Albano undRino Pisetta noch üppige Wasserblasen an beiden Händen geholt, so stellte ich befriedigt fest, daß ich dieses Mal keine Blessuren davongetragen hatte.
die 1-te Bei meinem letzten Gardaseeabstecher stand ich schon vor dem 971 m hohen Dain Picol und musterte ehrfurchtsvoll die von Sarche aus senkrecht aufsteigenden Wände. Deshalb zog es mich auch jetzt wieder in diese Region, wo auch im Herbst noch angenehme Temperaturen herrschen.
Die Sonne sorgt denn auch für super Wetter, als ich am frühen Vormittag zu dieser Tour aufbreche. Es soll ja der schwierigste KS dieser Gegend sein und deshalb bin ich gespannt, wie sich die Route für mich darstellt. Am Einstieg nehme ich erst mal einen tiefen Schluck aus meiner Teepulle und als ich gerade meinen Rucksack schultern will, kommt doch tatsächlich noch ein weiterer Bergsteiger herauf. Es ist Heinz aus München, wie sich bei unserer späteren Gipfelrast herausstellt. Nach einem kurzen "Hallo, wie geht's...", packe ich den Anstieg.
In gut griffigem Fels, entlang perfekter Drahtseilsicherungen komme ich zügig und problemlos voran. Meine Konzentration auf die KS-Route lässt mich nur wenig nach unten, intensiv jedoch nach oben auf die vor mir liegenden Griffe und Tritte blicken. Es ist ein wirklich einmaliges Erlebnis, in diesen ausgesetzten Wänden, immer am durchgehenden Drahtseil gesichert, zu klettern. Am Wandbuch angekommen, holt mich Heinz ein und gemeinsam folgen wir dem Pfad bis zum Gipfel. Später kommt noch ein Südtiroler herauf, der uns einige Tipps für den Abstieg gibt.
Wir gehen den Weg Richtung Ranzo hinunter und biegen am Rande der Ortschaft an einem betonierten Wegekreuz nach links Richtung Sarche ab. Auf diesem Pfad gelangen wir schließlich direkt zu unserem Ausgangspunkt in Sarche.
Es war wieder einmal eine großartige Tour, bei der ich keine problematischen Stellen fand. Die Schwierigkeit liegt sicher im mentalen Bereich, denn die Tiefblicke sind oft atemberaubend. Mit ruhiger und überlegter Gangart, sowie guter Technik ist man durchwegs auf der sicheren Seite.