Stevia Klettersteig (Via ferrata Sandro Pertini)
Leider ist der Klettersteig jetzt (2016) abgebaut und nicht mehr begehbar!

die 5-te (Steviahütte, 2312 m, Dolomiten, Geisler Gruppe) 04.2014
Auch in diesem Jahr liegt in den Bergen Ende April ab 2000 m immer noch viel Schnee. Da der Stevia KS aber südseitig ausgerichtet ist, fahre ich zum Ende meiner Italientour im Grödner Tal vorbei um diesen einmaligen KS zu machen. Am Parkplatz stehe ich allein bis ein Schitourenfahrer ankommt und seine Schi aus dem Auto herausholt. Nur im Wald sind noch Schneereste zu sehen, daher wird seine Frühjahrstour sicher nicht so ideal werden. Es ist noch sehr kalt, aber die Sonne scheint bereits in die Steviawand hinein. Immer noch findet sich am Parkplatz kein Hinweis auf den KS. Der Pfad zum KS der von dem breiten Forstweg abzweigt ist jedoch schon richtig ausgetreten und nicht zu übersehen.
Nachdem ich mein Kletterset angelegt habe, klettere ich die ersten Meter zum Beginn der ersten Sicherungen hinauf. Am Einstieg sind immer noch die ersten Drahtseillängen demontiert aber trotzdem sind die ersten Sicherungen im gut gestuften Fels gut zu erreichen. Der KS macht mir besonderen Spaß, da überall gute Griffe und Tritte im Fels hervorragende „felsfun“ vermitteln. Die Aussicht auf die umliegenden verschneiten Berge ist grandios. Über eine gut gesicherte horizontal über den Abgrund gelegte Leiter gelange ich in den oberen Teil des KS in dem sich auch die schwierigsten Stellen befinden. Eine senkrechte Verschneidung endet in einer Leiter und dann erreiche ich den Standplatz wo sich an einer Bank das neue Steigbuch befindet. Erst 5 Kletterpartien haben den Steig dieses Jahr durchstiegen sehe ich an den Einträgen. Nachdem ich mich auch im Buch verewigt habe, greife ich die letzten Meter im KS an und schon bin ich am Ende des KS angelangt. Bei meiner Rast genieße ich die Aussicht auf die mächtigen Felsformationen der Dolomiten und finde wieder einmal, dass dieser Klettersteig zu meinen schönsten Unternehmungen gehört.
Der Schrofenrücken der sich zur Stevia-Schutzhütte hinaufzieht, ist nur teilweise schneefrei. Der Pfad hinüber zum markierten Abstiegsweg ist jedoch problemlos zu bewältigen. Einige Stellen im Weiteren Verlauf des Hauptweges bereiten mir aber ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Gerade hinüber zum “La Palota“ auf dem sich ein markantes Kreuz befindet, verläuft der Weg an einigen steilen Passagen entlang die ausgerechnet nordseitig völlig schneebedeckt sind. Meine alte Erkenntnis dass Abstiege oft wesentlich gefährlicher sind als der vorher durchstiegene Klettersteig, bewahrheitet sich wieder einmal. Schritt für Schritt schlage ich meine Stufen in den weichen Schnee der Steilflanke. Langsam legt sich meine Spannung da ich die erste Stelle relativ sicher passieren konnte. Zwei weitere Schneefelder bereiten mir keine Probleme, aber kurz vor dem “La Palota-Gipfel“ wird es noch einmal an einer steilen Kante richtig ausgesetzt. Über einige schneefreie Grasschrofen kann ich schließlich auch diese Stelle überwinden und habe endlich den weiteren südseitigen Abstieg vor mir. Erst weit unten im Wald wo die Sonne ihre Kraft noch nicht entwickeln konnte versteckt sich der Weg immer noch unter einer teilweise dicken Schneedecke. Vollkommen happy lege ich die letzten Meter auf der breiten Forstraße zum Parkplatz zurück.
Die Tour verdient die Bestnote!
die 4-te
Die Wogen um den Stevia-Klettersteig haben sich offensichtlich geglättet. Wahrscheinlich hat man erkannt, dass durch den KS kein negativer Einfluss auf die großartige Bergnatur entsteht. Wenn man in die Runde blickt, kann man weitaus gigantischere Eingriffe in die Natur entdecken. Allein die Baumaßnahmen drüben unterhalb des Langkofels, wo für die kommende Schisaison umfangreiche Erdbewegungen im Gange sind, zeigen, wie schonungslos verschiedene Interessen vertreten werden. Immer noch ist nirgends ein Hinweis zur Ferrata zu entdecken, was aber kein Problem mehr für die zahlreichen Besucher des KS darstellt. Sogar in einschlägiger Literatur ist der KS jetzt schon beschrieben.
Für mich rundet der Stevia wieder einmal meinen Dolomitenausflug ab. Der kurze Zustieg, die perfekten Sicherungen, der griffige Fels der überall das Zupacken ermöglicht, die einmalige Aussicht, das alles macht diesen KS zu einem meiner beliebtesten Ziele. Auch dieses Jahr ist die Tour der ideale Abschluss meiner Dolomitenrunde.
Für den Abstieg sollte man allerdings Übung im Treppensteigen mitbringen. Unzählige Treppenabsätze stellen die Kniegelenke auf eine harte Probe. Ich wundere mich jedes Mal, dass ich nach dem relativ kurzen Klettersteig einen so langen Abstieg habe. Trotzdem verdient der KS wieder eine Bestnote von mir.
die 3-te Der Sellastock und alle umliegenden Berge sind heute im Mai immer noch schneebedeckt, aber der Stevia Klettersteig glänzt schneefrei und trocken in der starken Maisonne. Gewitter sind angesagt, doch diese kommen meistens erst nachmittags. Gerade in der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer ist der Stevia ein ideales Revier. So bin ich früh unterwegs und stehe schon um 9 Uhr am mir bekannten Einstieg. Immer noch ist kein einziger Hinweis auf den KS zu finden. Allerdings ist der Zustieg mittlerweileunfehlbar auf dem ausgetretenen Pfad zu erkennen. Der Einstieg ist trotz der abgebauten ersten Seilsicherungen ohne Problem durch große Tritte und Griffe bis zum beginnenden Drahtseil zu gehen. Es sind bereits einige Gruppen in der Wand als ich einsteige was auf die grosse Beliebtheit schließen läßt. Die Sicherungen sind meistens überdimensioniert, sodaß der Adrenalinspiegel zu keiner Zeit in die Höhe schnellt. Der Fels ist trocken und überall findet man Griffe und Tritte. Die Aussicht ist grandios und unvergesslich. Es ist ein wirklich toll angelegter Steig der mir immer wieder Freude macht. Als ich um 12 Uhr wieder am Parkplatz ankomme, fallen die ersten Regentropfen.
Ein super Steig der mich sicher wieder sieht.
die 2-te Am vierten Tag meiner Italientour besuche ich den Stevia KS im Grödner Tal. Vor 3 Jahren stieg ich das erste Mal durch diesen neu angelegten Steig. Trotz Behördenstreit und dem Nichtvorhandensein auch nur des geringsten Hinweises auf diesen KS vor Ort, befindet sich der KS immer noch in perfektem Zustand. Die ersten Drahtseilmeter am Einstieg sind abgebaut, aber der seitliche neue Zustieg lässt sich leicht überwinden. Es ist für mich einer der schönsten angelegten KS und es bleibt zu hoffen, dass die anhaltenden Streitigkeiten über den ungenehmigten Bau in einem Naturschutzgebiet nicht zum Abbau dieser Anlage führen werden. Jedenfalls genieße ich die perfekte Routenführung, bei der der Kontakt zum Fels nicht zu kurz kommt!
die 1-te In der Nacht hat es zum ersten Mal ausgiebig geregnet und der Parkplatz stand schon bei meiner Ankunft gestern unter Wasser. Doch jetzt am Morgen kommt die Sonne wieder durch und die Berge ringsum zeigen sich von ihrer besten Seite. Von Wolkenstein aus soll es einen neuen KS geben, Gehzeit 3,5 Stunden und Zustieg vom Parkplatz aus in einer Viertel Stunde. Am Parkplatz im Langental angekommen, löse ich ein Parkticket für 5 Stunden, da ich glaube damit gut in der Zeit zu liegen. Der Zustieg ist unmarkiert, aber leicht zu finden, offenbar streiten sich verschiedene Gruppen in Wolkenstein um die Berechtigung dieses Klettersteiges. Für mich schwer zu verstehen, denn ein KS dieser Klasse kann ja nicht an einem Tag in einer Nacht- und Nebelaktion erbaut werden. Aber es soll keine Genehmigung zum Bau dieser Ferrata vorgelegen haben. Bei strahlendem Sonnenschein stehe ich denn dann am Einstieg, packe alles bis auf Turnhose, t-shirt und Klettergürtel in den Rucksack und los geht es. Die Ferrata ist super angelegt und macht einen riesen Spaß. Durch viele Schrofenpassagen teilweise recht erdig/rutschig, muß ich insbesondere auf den durch einige Vorausgehende ausgelösten Steinschlag aufpassen. Die Route ist ziemlich direkt, noch nicht ausgeputzt und daher steinschlaggefährdet. Bei meinem Durchstieg überhole ich drei Gruppen die offensichtlich an manchen Stellen einige Probleme haben. Mir macht der KS aber uneingeschränkten Spaß und bei meiner Rast auf einem grasigen Hang am Ende der Ferrata genieße ich die einmalige Rundumsicht auf die Dolomiten. Der Abstieg, vorbei unterhalb der Steviahütte, mündet in einen endlosen "Treppenabstieg". Für einen müden Wanderer eine absolute Tortur. Für den dauerhaften Wegebau zwar unerläßlich, gehen mir diese Wege total auf das Gemüt. Nicht einmal die Stockunterstützung kann mich bei dieser Art von Weg vor dem unvermeidlichen "Knieschnackler" bewahren. So war dieser KS zwar wirklich den Durchstieg wert, nur der Abstieg bleibt mir in unangenehmer Erinnerung. Zurück am Parkplatz, sehe ich daß ich doch wirklich fast 5 Stunden für dieses Unternehmen gebraucht habe! Die letzten Tage machen sich also langsam bemerkbar.