Pisciadu Klettersteig (Via Ferrata Brigata Tridentina)
Aktualisiert: 21. Apr. 2022
die 2-te Rif. Pisciadu (2585m) Grödner Joch 12.08.2012
Schon 2005 war ich das erste Mal an diesem Klettersteig. Es war eine meiner ersten Klettersteigtouren.
Heute herrscht prächtiges Wetter, es ist Sonntag und entsprechend hoch ist der Andrang. Ähnlich wie am Monte Albano (Gardaseeberge) sind hier die überall vorhandenen Griffe und Tritte leicht an ihrer bräunlichen Verfärbung zu erkennen. Überhaupt dient hier das Drahtseil hauptsächlich als Sicherung und Orientierungshilfe, denn mit Felskontakt ist das Klettern fast durchgehend möglich.
Erst im Oberen Teil nach dem Notausstieg geht es unter anderem mit einer Leiter stärker zur Sache.
Die Hängebrücke am Ende des KS ist der krönende Abschluss der Tour.

Durch den gewaltigen Andrang bleibt mir viel Zeit für meine Filmaufnahmen und nebenbei bietet das Publikum einen hohen Unterhaltungswert. Da zudem im oberen Bereich die Sonne richtig in die Wand brennt, kann man in aller Ruhe entspannt dem Treiben im Klettersteig zusehen.
Der Abstieg im Val Setus ist im oberen Teil perfekt gesichert und so kann ich gemütlich und unbeschwert wieder zum Ausgangspunkt der Tour zurückwandern.
Wie schon bei meiner ersten Klettersteigtour 2005 war ich auch diesmal wieder begeistert. Man muss halt viel Zeit mitbringen am Wochenende. Dafür hat aber die Tour einen hohen Spaßfaktor!
die 1-te
Der Pisciadu Klettersteig soll einer der meistbesuchten KS in den Dolomiten sein. Deshalb steht er natürlich auch auf meiner Liste. Direkt am Einstieg zum KS unterhalb des Grödner Joches befindet sich ein riesiger Parkplatz. Als ich aber in den Abendstunden dort ankomme, stehen gerade noch 3 Autos auf dem Platz. Hier werde ich die Nacht verbringen, dann bin ich am frühen Morgen sicher als Erster am Einstieg. Nur ein anderer VW-Bus steht jetzt noch neben mir und es wird eine ruhige Nacht.
Der neue Tag beginnt neblig, aber die Großwetterlage ist stabil. Am Einstieg bin ich alleine und so komme ich im ersten Teil des KS schnell voran. Als ich auf der ersten Terrasse auf der der Verbindungsweg zum Grödner Joch verläuft ankomme, stecke ich in dichtem Nebel. Die Orientierungsmöglichkeit ist gleich Null, Wegweiser zur Ferrata finde ich nicht, daher gehe ich erst einmal dem markierten Pfad folgend nach rechts bergauf. In den kurzen Momenten, wo der Nebel lichter wird, sehe ich eine steile Wand vor mir, aber weit und breit nichts von einem KS. Deshalb kehre ich nach kurzer Zeit um und verfolge den Steig nach links bergab. Diese Richtung stimmt, denn nach kurzer Zeit entdecke ich doch noch einen Wegweiser "zur Ferrata" und folge dem Pfad der schließlich am 2. Einstieg zum Pisciadu Klettersteig endet. Der Nebel hat sich jetzt unter mir gesammelt und über mir steht die Ostwand des Exnerturms in der die Ferata senkrecht nach oben führt. Die Schwierigkeiten der Ferrata sind im mittleren Bereich. Es gibt überall ausreichend Griffe und Tritte im Fels. Je höher ich komme, desto mehr wächst meine Freude an dieser Tour und als ich im oberen Teil des KS ein kleines Hinweisschild zu einem Notausstieg finde, erscheint mir die weitere Ferrataroute weitaus sicherer zu sein, als der hier abzweigende Notausstieg. Der letzte Teil der Ferrata erfordert noch einmal volles Zupacken, dann kommt hinter einer Kante die bekannte Pisciadu-Hängebrücke die eine grandiose Aussicht ins Tal beschert. Die letzten Meter sind schnell zurückgelegt und in der strahlenden warmen Sonne trockne ich meine t-shirts während ich gemütlich einen Energieriegel verdrücke. Der Aufstieg zur Pisciaduhütte läßt mich noch einmal ins Schwitzen kommen, aber nach kurzer Zeit ist auch dieser letzte Anstieg erledigt.
Zum Abstieg gehe ich auf dem markierten Steig Nr. 666 Richtung Val Setus. Der Steig ist mit Drahtseil versichert und führt steil ins Tal hinab. Am Ende der Drahtseilsicherung kann ich in dem Kar abfahren und bin in kürzester Zeit am Fuße des Brunecker Turms angelangt. Einer Völkerwanderung gleich ziehen hier Karawanen von Bergsteigern der Pisciaduhütte entgegen. Das bevorstehende Wochenende kündigt sich an. Mittlerweile bin ich in den dichten Talnebel eingetaucht und plötzlich ist kein Weg mehr zu sehen. So schnell geht es im Gebirge. Da ich vom Vortage jedoch diesen Abstieg vom Tal aus einsehen konnte, weiß ich daß ich mich nur senkrecht nach unten schleichen muß um zum Parkplatz zu kommen. Nach kurzer Zeit treffe ich dann wieder auf den markierten Weg und schnell erreiche ich meinen Bus.
Es war eine großartige Runde, die mir sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Wieder einmal total happy fahre ich zum Sellapaß hinüber und sehe mir schon einmal das Ziel meines nächsten Tages an. Dann fahre ich hinunter nach Wolkenstein wo es endlich wieder frisches Brot und Wurst zu kaufen gibt. In Plan oberhalb Wolkenstein übernachte ich auf dem als Wohnmobilparkplatz ausgezeichneten Platz der Sellajochseilbahn. (in Italien ist es eine Seltenheit, einen derart beschilderten Platz zu finden, im Gegenteil, Wohnmobile sind meistens unerwünscht)