Pidinger Klettersteig
08.06.2020 die 16-te
Nach den Trainingstouren im Zillertal bin ich heute wieder im Pidinger KS. Bei besten Verhältnissen durchsteige ich die Wand und stelle zufrieden fest, dass ich den Schwierigkeiten problemlos gewachsen war. Mit dem langen Zu- und Abstieg ist es eine ernst zu nehmende Tour. Alle Sicherungen sind in perfektem Zustand.
05.08.2018 die 15-te
02.07.2015 die 14-te Heute gehe ich den Pidinger einmal von Adlgaß bei Inzell mit dem Pedelec an. Jedes Mal wenn ich vom Hochstaufen abgestiegen bin kam ich am "Bayerischen Stiegel" vorbei wo eine breite Forststraße von Adlgaß heraufführte. Da wollte ich dieses Mal herauffahren zumal dort auch ein Schild "zum Pidinger KS 1/2 Std." zu finden ist. Mit Garmin ausgestattet fahre ich in Richtung Steiner Alm und lande dort wieder einmal auf einem schmalen Pfad der zur Alm hinunter führt. Also wende ich mich dem Wegweiser zum Hochstaufen zu mit dem Ergebnis einer ermüdenden Plackerei schiebender Weise über Wurzeln und von Kühen zerstampften Pfaden. Da zeigt sich der Nachteil des hohen Gewichtes meines Pedelecs das zwar eine Schiebehilfe hat die aber kaum merkbar im schwierigen Gelände ist und auch für wunde Finger sorgt. Was hat sich der Konstrukteur meines High Bikes dabei wohl gedacht? Schließlich erreiche ich meinen Zielpunkt am "Bayerischen Stiegel" parke mein Bike und mache mich auf den Weg zum KS. Der vorher erwähnte Hinweis zum KS in einer 1/2 Std. gehört auch in den Bereich der Fantasie denn man muss fast bis zur Steiner Alm absteigen um dann den Abzweig von Piding herauf kommend zu KS zu nehmen. So komme ich einigermaßen müde an einem sehr heißen Tag am Einstieg an. Wenigstens sind werktags nur einzelne Kletterer unterwegs und da der Einstieg im Schatten liegt gehe ich zügig über den ersten Aufschwung hinauf. Dann aber in der vollen Sonne denke ich daran dieses Mal den ersten Notausstieg einmal zu erkunden und die Tour damit zu beenden. Der Pidinger KS ist eben doch ein anstrengender KS. Am ersten Notausstieg angekommen mache ich eine kurze Rast und im Anblick der Wand verwerfe ich meine Idee des Notausstieges erkunden und steige weiter hinauf. Ich kann mir gut vorstellen, dass so manche Kletterer im weiteren Verlauf des KS schlapp machen denn wer hier seine Kraft zu häufig einsetzt kommt bald an seine Grenzen denn die Schwierigkeiten nehmen nicht ab. So überlege ich auch in diesem Abschnitt am zweiten Notausstieg die Tour abzubrechen und diesen Weg zu erkunden. Es ist für mich immer wieder interessant wie man mental Höhen und Tiefen bei diesem Sport erlebt wenn man nicht wirklich in Topform ist. Heute ist jedenfalls nicht mein Tag! Jetzt bin ich am zweiten Notausstieg angekommen und wieder geht ein Adrenalinschub durch meinen Körper der mich zum Weitergehen veranlasst. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich der zweite Notausstieg in einem flachen Abschnitt befindet und man wieder Zeit zur Entspannung findet. Darin liegt natürlich auch eine Gefahr denn es geht im letzten Abschnitt weiterhin ordentlich zur Sache. Da ich bereits 13 Mal den Klettersteig durchstiegen habe weiß ich jedoch dass ich den weiteren Anforderungen gewachsen bin. Letztendlich ist es immer auch eine Sache der Nerven wenn man von der ermüdeten Muskulatur absieht. Mit Ruhe und Umsicht lassen sich auch schwierige Stellen gut meistern, wenn man vorher tief durchatmet, sich die nächsten Handgriffe und Tritte genau einprägt und dann schnell diese Stelle überwindet. So komme ich schließlich zum 14-ten Mal müde und matt aber hoch zufrieden mit mir am Ausstieg des KS an.
Der Abstieg hinunter zum "Bayerischen Stiegel" zieht sich bei sengender Hitze wieder lange hin. Aber als ich auf mein Bike steigen kann und jetzt über die breite Forststraße nach Adlgaß hinunter brause ist die Mühsal dieses Tages schon wieder verflogen. Bei der Abfahrt komme ich an dem Abzweig der mich in’s Gemüse geführt hat vorbei und sehe auch im weiteren Verlauf der Strecke immer wieder Abzweige die in die Irre führen können. Heraus komme ich schließlich an der Zufahrtsstraße von Adlgaß und muss ein kleines Stück zum Parkplatz zurück fahren.
Zum Schluss muss ich sagen dass diese Anfahrt zwar interessant ist aber keinen Gewinn für den Zustieg zum Pidinger KS bringt. Der KS ist derzeit vollkommen überholt, alle Drahtseilbefestigungen sind neu und der KS ist wieder geöffnet.
2013 die 13-te Nur noch ein kleines Schneefeld markiert den Einstieg der jedoch völlig schneefrei ist.
Wieder einmal probiert ein Paar die Route, blockiert den Einstieg und gibt schließlich auf. Man braucht eben Technik und Kraft am Pidinger. Wer also am Einstieg schon Probleme hat, sollte den Klettersteig nicht mit Gewalt angehen. Nach dem Überwinden der Einstiegswand geht es zwar leicht weiter, aber spätestens am zweiten glatten Wandaufschwung geht es massiv zur Sache. Zweifler sollten den hier bequem hinüber zum Normalanstieg führenden Notausstieg wählen.
Für mich ist es wieder grünes Licht für weitere Klettersteigunternehmungen, denn wer den Pidinger problemlos durchsteigt in Verbindung mit dem nicht kurzen Zu- und Abstieg, kann sich auch anderen anspruchsvollen KS zuwenden.
Das Bike durfte auch dieses Mal nicht fehlen!
21.10.2012 die 12-te Immer wieder lockt mich der Pidinger zum Klettern. Auf der breiten Forststraße schiebe ich mein Mountainbike die meiste Zeit bergauf. Der schwere Rucksack und die bekannte lange Tour bestimmen mein Tempo. Es ist zwar mühsam, auch noch das Bike hoch zu schleppen, aber jedes Mal wenn ich nach dem langen Abstieg über den Steinernen Jager die Moar Alm erreiche, ist es super, wenn ich den Rest des Weges Knie schonend zum Parkplatz zurückfahren kann. Dafür nehme ich die Mühe gerne in Kauf.
Kurz vor dem letzten Zustieg ist eine große Geröllmure abgegangen und hat den breiten Weg verschüttet. Da sieht man wieder, welche Naturgewalten hier die Landschaft im Handumdrehen verändern können. Am Einstieg herrscht ein richtiges Gedränge. Einige Ungeübte hängen in der Wand und blockieren den Durchstieg. Glücklicherweise hat eine Bergsteigerin eine Reepschnur dabei, mittels der sie eine Frau abseilen kann. Ein weiterer Kletterer kommt nur mit allergrößter Mühe über den letzten Wandaufschwung nachdem ihn von oben ein Kletterer mit einer Schlinge hochzieht. Beim nächsten Notausstieg will der Mann vernünftiger Weise den Klettersteig verlassen.
Mir ist es jedes Mal ein Rätsel, dass trotz der heute umfangreichen Informationen und Beschreibungen immer wieder Anfänger versuchen diesen schwierigen Klettersteig zu gehen. Es ist eben eine Trendsportart geworden und so manche Kletterer die in der geschützten Kletterhalle bei schwieriger Kletterei keine Probleme haben, scheitern bei Klettersteigen bereits bei C-Stellen. Der Berg stellt einfach hohe Anforderungen an Kondition und Psyche. Auch die Sicherheit wird immer wieder vernachlässigt. Obwohl eine Menge Kletterer an diesem Sonntag im Klettersteig herumturnen überholt mich plötzlich einer ohne Helm. Dabei sind gerade am Pidinger Klettersteig schon einige dramatische Rettungsaktionen notwendig geworden. Auch wenn einer in sportlicher Hochform im Klettersteig oft auch noch ohne sich in das Sicherungsseil einzuhängen unterwegs ist besteht immer auch die Gefahr eines Steinschlags und dadurch des Absturzes.
Mich begeistert der KS wieder einmal. Über den Steinernen Jager steige ich schließlich wieder ab. Vorbei an vielen Wanderern, die schwitzend und schnaufend der Reichenhaller Hütte entgegen streben. Dort ist wie immer an schönen Wochenenden natürlich lautstarker Hochbetrieb. Der Abstieg zieht sich über diesen Weg in die Länge, dafür bietet die gigantische Aussicht und die Sonnenwärme reichliche Entschädigung. Auf der Forststraße hinunter zur Moar Alm nehme ich, wo es möglich ist die Direttissima durch den Laubwald, da sich die Straße ewig lange ganz flach dem Tal nähert. Zu früh darf man sich allerdings nicht in die Falllinie begeben.
Mit dem Bike geht es dann blitzschnell von der Moar Alm hinunter zum Parkplatz.
29.05.2012 die 11-te Ende Mai liegt der Einstieg immer noch unter einer dicken Schneedecke.
Mit den nassen, rutschigen Bergschuhen ist das Klettern gerade am Beginn des KS sehr anstrengend. Im Laufe der Tour macht sich deshalb der Bizeps unangenehm bemerkbar. Das Wetter ist auch nicht gerade ideal. Schwere schwarze Wolken verdecken immer wieder die Sonne. Ich nehme mir vor den ersten Notausstieg zu nehmen. Als ich aber dann am Abzweig bin, scheint zufällig wieder die Sonne. Also klettere ich weiter. Auch die vielen Eisentritte sind rutschig, sodass ich viel Kraft aufwenden muß um in der Balance zu bleiben. Nach dem Abstieg über die Holzleitern ist ein weiteres Schneefeld zu queren.
Ein dafür locker gespanntes Drahtseil ermöglicht die Sicherung. Ausrutschen möchte ich hier aber nicht. Im weiteren Verlauf liegt auch die Rastbank immer noch unter einer dicken Schneedecke. Die Randklüfte sind jeweils mit einem Sprung ungesichert zu überqueren. Über ein steiles Schneefeld geht es dann zur Sicherung.
Zum ersten Mal spüre ich in diesem Klettersteig dass ich müde werde. Es ist die Summe der Eindrücke, (die oft rutschigen Sohlen, der wolkenverhangene Himmel, die aufkommende Kälte durch den Wind, die nicht zu unterschätzenden schwierigen Passagen, die Müdigkeit) die mir heute zu Schaffen macht. Da hilft dann nur absolute Ruhe zu bewahren, sämtliche warme Kleidung anziehen, eine kleine Pause einlegen und mit umsichtiger Sicherung dem Ziel zustreben. Nur mit intensiver Vorbereitung und ständigem Training kommt man dann im Pidinger Klettersteig auf den Gipfel. Der Gipfel ist ausnahmsweise menschenleer was bei dem eisigen Südwestwind kein Wunder ist.
Bis auf eine ausgebrochene Sicherung ist der KS in bestem Zustand, allerdings im Moment nur trittsicheren und erfahrenen Kletterern zu empfehlen. Der Abstieg ist schneefrei.
2011 die 10-te Der Ansturm zum Pidinger ist trotz des langen Zustieges gewaltig. Vielleicht ist es auch die Reichenhaller Hütte, die direkt unter dem Gipfel zur Rast einlädt. Der Steig selbst ist nach wie vor in bestem Zustand. An manchen Stellen kommt es zu Zwangspausen, aber die Aussicht entschädigt allemal. Ich nehme wieder einmal den Abstieg über den "Steinernen Jager" in dem sich einige sichtlich überfordert hochquälen. Die Wanderer haben offensichtlich keine Ahnung was in diesem Steig auf sie zu kommt. Es ist immerhin an vielen Stellen eine leichte Kletterei, die in einem ausgewiesenen Klettersteig sicher mit Drahtseilen gesichert ist. Nur eine Handvoll Eisen-stifte erleichtern an manchen Stellen den Aufstieg. Der Abstieg im Wald nach dem Abzweig nach Reichenhall ist wie gewohnt sumpfig und schmierig. Dann geht es aber auf einem breiten Forstweg hinunter ins Tal.
2010 die 9-te Immer wieder stelle ich beim Pidinger fest, dass hier maximale Kondition und Kraft erforderlich ist. Der Hinweis am Einstieg über die Steigerung der Schwierigkeiten im oberen Teil ist zurecht angebracht. Mit Ruhe und ausreichender Zeitreserve ist er bei den vorhandenen optimalen Sicherungen aber allemal eine Genußtour.
13.06.2009 die 8-te Der Berchtesgadener Hochthron Klettersteig war dieses Mal mein Ziel, aber der Dauerregen in der Nacht, brachte mich von meinem Vorhaben ab. Der Hinweis der Erbauer, nicht unmittelbar nach starken Regenfällen in die Wand einzusteigen, hat auf alle Fälle seine Berechtigung. So bin ich wieder einmal am Pidinger KS gelandet. Ein Schneefeld am Einstieg bedeckt noch die ersten Meter des Drahtseiles. Obwohl es noch früh am Tage ist, haben sich an diesem Samstagmorgen schon eine große Anzahl Kletterer am Einstieg eingefunden. Eine große Gruppe (ca. 15 Personen) blockiert den Einstieg, weil eine offensichtlich überforderte Bergsteigerin schon in den ersten Metern nicht mehr weiter kommt. Die Frau kann einem Leid tun, wenn sie von ihren "Bergkameraden" in ungeübter Weise in diesen schwierigen KS geführt wird. Ein "Gruppenführer" sollte sich bei der Vielzahl von verfügbaren Tourenbeschreibungen, vorher über die Anforderungen die an seine Gruppe gestellt werden, klar sein, möchte man meinen! Es gibt wirklich viele Möglichkeiten, an leicht erreichbaren Klettersteigen die notwendige Technik zu erlernen. Auch wenn es zwei Notausstiege gibt, eignet sich der Pidinger Klettersteig, absolut nicht als "Einstiegstour". Nachdem ich die Gruppe hinter mir gelassen habe, präsentiert sich der KS wieder in seiner optimalen Routenführung. Viele Griffe und Tritte im Fels lassen das richtige Kletterfeeling aufkommen. Beim "Bankerl" überquere ich noch ein kleines Schneefeld aber ansonsten ist der gesamte KS schneefrei. Im oberen Teil des KS bin ich dann wieder froh massive Eisenklammern vorzufinden da die Muskelkraft doch ziemlich beansprucht wird. Am Ausstieg des KS steht ein Hinweisschild den KS nicht abwärts zu begehen. Nur mit Mühe lässt sich ein Wanderer, der über den Normalanstieg heraufgekommen ist, von seinem Vorhaben abbringen, hier über den zunächst einfach erscheinenden Steig abzusteigen. Es sind schon seltsame Träumer in unseren Bergen unterwegs!! Beim Abstieg über die "Steinernen Jager" kommen mir viele Bergsteiger entgegen. Die Reichenhaller Hütte direkt unter dem Gipfel des Hochstaufen ist scheinbar ein starker Besuchermagnet.
2008 die 7-te Eigentlich wäre heute der Plöckenpaß auf dem Programm gewesen, aber der Winter ist bereits in den Bergen eingekehrt. Bis auf 1500 m hat es im September schon herunter geschneit und so liegen die meisten Klettersteige erst mal auf Eis. Nur der Pidinger KS scheint mir im Moment noch gangbar zu sein. Am Parkplatz in Urwies stehen schon einige Fahrzeuge. Ich bin also nicht allein.
Seit am 1. August ein Klettersteig-Besucher tödlich abstürzte, ist der KS wieder besonders in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Wieder kann man in den einschlägigen Foren die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Sport finden. Ein Forumsbeitrag der DAV-Community, "Fähigkeitsprüfungen für Klettersteig-Aspiranten und deren Kontrolle am KS durch die Bergwacht" einzuführen ist wohl nur als Witz zu verstehen! Bei allem Verständnis für abenteuerliche Ansichten aber, sollte man nicht auch noch die letzten Freiräume des Sportlers mit Geboten und Verboten reglementieren. Letztendlich kann man bei allen Sportarten Menschen antreffen, die glauben sie seien die Größten und können sich über alle Regeln der Vernunft hinwegsetzen. Selbstüberschätzung am Berg kann allerdings sehr schnell tödlich sein!
Wie soll man es bewerten, wenn laut Bergwacht-Bericht ein erwachsener Mensch, der angeblich schon einige "schwierigere" KS (viel Auswahl bleibt dabei nicht!) absolviert hat, mit Sandalen, ohne Klettersteigset und Helm in einen als sehr schwierig eingestuften Klettersteig mit über 1300 KS-Höhenmetern, am späten Nachmittag einsteigt?
Informationen über diesen KS gibt es genug und die Zeitangaben von insgesamt ca. 7 Stunden für diese Tour sind durchaus realistisch.
Bei bedecktem Himmel stehe ich wieder einmal am Einstieg des Pidinger KS und treffe auf zwei Kletterer die es sich am Wandfuß bei einer Brotzeit gemütlich gemacht haben. Gerade hier müsste man eigentlich mit Steinschlag rechnen und sollte seinen Helm aufsetzen. Insbesondere wenn andere Kletterer bereits oberhalb herumturnen. Aber so sieht halt jeder die Gefahren am KS anders. Ich halte mich nicht lange auf und steige gleich in die ersten Meter ein. Am zweiten Notausstieg überhole ich noch ein Pärchen und arbeite mich weiter die kalte Wand empor. Langsam erwärmen sich auch meine Finger. In der nordseitig ausgerichteten Wand ist es saukalt und vereinzelt liegen noch die Schneereste der vergangenen miesen Tage. Waren im unteren Teil des KS noch einige Schrofenpassagen ungesichert so sind hier im oberen Teil alle Pfade durchgehend mit Drahtseil versehen. Nur am "Rastbankerl" in einem kleinen Geröllkessel sind einige Meter ohne Sicherung. So kann man sich bis zum Ende des KS fast ununterbrochen am durchgehenden Drahtseil sichern. Auch wenn einige Stellen massiven Muskeleinsatz erfordern, ist der überwiegende Teil des KS mitentsprechender Technik problemlos zu meistern. Das aber ist genau der springende Punkt! Kletterer die den KS mit viel Krafteinsatz im unteren Teil beginnen, stoßen bei schwacher Kondition ab dem ersten Notausstieg bereits an ihre Grenzen, ab dem zweiten Notausstieg fehlt dann für einige exponierte Stellen die notwendige Kraft zum Weiterklettern und dann beginnt das Problem.
Am Gipfel des Hochstaufens ist ausnahmsweise einmal nicht viel los und beim Abstieg über die "Steinernen Jager" begegnet mir auch nur ein Bergsteiger. In meiner Einstellung zu diesem KS hat sich nichts geändert!
Der Pidinger Klettersteig ist und bleibt eine Super Tour.
03.11.2007 die 6-te Der "Pidinger" KS hat sich bei mir schon fast als Hausberg-KS etabliert. Trotzdem sind die Kletterbedingungen immer wieder anders und es wird nicht langweilig. Dieses Mal bin ich mit Helmut unterwegs der heute seinen 2-ten Klettersteig gehen will. Das Wetter ist nicht ideal, der Himmel ist mit schweren Wolken verhangen und die Sonne lässt sich bei uns nicht sehen. So kommt es, dass wir schon beim ersten Notausstieg den KS verlassen wollen.
So hilfreich der Notausstieg im Sommer sein mag heute finden wir jedenfalls den anfangs markierten Pfad nicht. Schnee hat eventuelle Pfadspuren zugedeckt und eine weitere Markierung ist nicht zu finden! Daher kehren wir wieder um, um im Klettersteig abzusteigen. Am Drahtseil gesichert ist es heute sicherlich das geringste Risiko. Weitere Kletterer sind sowieso nicht in Sicht, sodass der Abstieg problemlos erscheint. Während ich locker und mühelos über die schwierigen Stellen hinweg komme, ist es für Helmut doch ganz schön anstrengend. Mit dem nötigen Zeitaufwand kommen wir aber schließlich ohne Schwierigkeiten wieder am Einstieg an während sich der Hochstaufen immer mehr in dichten Nebel hüllt. Man muss eben auch umkehren können, wenn es die Verhältnisse erfordern! Nach einer rauschenden Mountainbike-Abfahrt kommen wir jedenfalls unbeschadet wieder am Auto an.
17.10.2007 die 5-te Erst beim Schreiben der Homepageseite entdecke ich dass ich den Pidinger KS schon zum 5. Mal durchstiegen habe. Es ist ein kühler Oktobertag und die nordseitige Lage des KS lässt keine Sonne die Wand erreichen. Ich bin allein in der Wand und kann mich ungestört den Klettersteigpassagen widmen. Obwohl der KS von einer langen Schrofenpassage unterbrochen ist und auch einmal ein ordentliches Stück bergab führt, ist die Route absolut ideal angelegt. Nach den Schrofen, am 1. Notausstieg treffe ich dann doch noch einen Bergsteiger. Er krebst neben dem Klettersteig in den Latschen herum, hat einen Klettergürtel angelegt und ist also wahrscheinlich den KS heraufgekommen. Da dort weder der Notabstieg, noch der KS verläuft und immer wieder auch Bergunfälle passieren, rufe ich ihm zu, dass bei mir der Klettersteig hinaufführt! Anstelle eines Helmes schmückt eine Kappe seinen Lockenkopf. Er lacht zu mir herüber und wurstelt sich weiter durch die dichten Latschen bergauf. Was soll man da noch sagen! Nur blöd, dass die Bergwachtler dann wieder ausrücken müssen, wenn's denn schief geht. Im Vergleich mit vielen Klettersteigen die ich in den vergangenen Jahren gegangen bin, ist der Pidinger eine der anspruchsvollsten alpinen Klettersteig-Anlagen. Die Sicherungen sind perfekt und die Eisentrittklammern sind meist nur an wirklich exponierten Stellen angebracht. Der Felskontakt ist über die ganze Route vorhanden und im oberen Teil ist Klettertechnik gefragt. Die Länge ist gerade so, daß die normal trainierten Muskeln nicht überfordert werden. Der Abstieg vom Hochstaufen kann sowohl über die Westseite Richtung Steiner Alm auf breitem Weg, als auch über den östlichen Kamm auf dem "Steinernen Jäger Pfad" der ordentliches Zupacken erfordert, vorgenommen werden. Dieses Mal steige ich über den "Steinernen Jäger" ab, der über die östliche Flanke des Hochstaufens hinunter führt. Der Steig liegt voll in der Sonne und das teilweise geforderte Abklettern macht im leichten Gelände noch einmal richtig Spaß. Mein Resümee: Immer wieder eine super Herausforderung die das ultimative Klettersteig-Erlebnis in allen Punkten bringt.
13.05.2007 die 4-te Pidinger die Vierte! Auch dieses Mal wieder eine super Tour zum Muskeltraining.
26.10.2006 die 3-te Zum dritten Mal habe ich mir diesen KS vorgenommen und auch diesmal war die Tour TOP! Das Bergjahr geht zu Ende.
23.07.2006 die 2-te Dieser Klettersteig ist mir vom letzten Jahr noch sehr gut in Erinnerung, wegen des anstrengenden Anmarschweges. Wieder bin ich mit dem Mountainbike unterwegs, komme aber bergauf kaum zum fahren. Mir stecken noch die vergangenen Touren der letzten Tage in den Knochen und so schiebe ich denn mein Bike hinauf zum Abzweig des Pidinger KS. Es ist eben beim Rückweg doch eine große Erleichterung wenn man mit dem Bike die Forststraße hinunter fahren kann.
Der KS ist genauso wie im letzten Jahr eine den absoluten Kletterspaß bereitende Anlage. Allerdings komme ich diesmal schon wesentlich lockerer voran, was entweder an der wachsenden Erfahrung, oder dem Training liegt. Erst als ich in den letzten Seillängen kurz vor dem Wandbuch eine Gruppe überholt hatte, merkte ich in meinen Armen, dass der Bizeps doch ziemlich beansprucht worden ist. Auf alle Fälle war es ein würdiger Abschluss für eine super Fünftagetour.
31.10.2005 die 1-te Mir steckt zwar noch die Wanderung vom Samstag auf die Aiplspitz in den Knochen, aber nachdem das Wetter super ist und die Berge über 2000 m hinauf schneefrei sind, muss ich einfach losfahren. Den Pidinger Klettersteig der durch die Nordwand des Hochstaufen führt, habe ich heute im Visier.
Nebel mit Sichtweite unter 50 m, herrscht auf der A 8 und erst kurz vor Salzburg gewinnt die Sonne die Oberhand. Mit dem Mountainbike fahre ich vom Parkplatz in Urwies Richtung Steiner Alm den Berg hinauf. Die Steigung wird mir bald zu steil, denn der Rucksack mit meiner Tourenausrüstung zieht ordentlich nach unten. So schiebe ich mein Rad bergauf und komme total durchgeschwitzt am Abzweig zum Pidinger Klettersteig an. Nachdem ich mein Bike "jägermäßig" versteckt habe, packe ich den letzten Rest des Weges bis zum Einstieg. Trotz Werktag sind vor mir schon eine Menge Kletterer unterwegs. Es haben einige den Montag vor Allerheiligen als "Brückentag" frei genommen und daher ist der Ansturm auf die bekannte Route überdurchschnittlich.
Die Sonne lässt sich in der Nordwand nicht blicken, dafür ist aber die Aussicht hervorragend. In den ersten Seillängen ist der Fels an den Tritten und Griffen glatt. Es erinnert mich an die "Via ferrata Monte Albano" bei Mori in den Gardaseebergen. Je weiter ich aber hinaufkomme, desto normaler wird die Felsbeschaffenheit. Schon bald wechselt der KS ins Schrofengelände und es dauert eine Weile bis sich der nächste Felsaufschwung erreichen lässt. Der Weg ist komfortabel angelegt und sogar teilweise mit Holztrittleitern befestigt. Der Andrang an dem nächsten Pfeiler ist groß und ich vertreibe mir die Zeit mit Fotografieren. Als ich schließlich einsteigen will, lässt mich ein Kletterer vorausgehen, was sich allerdings in den nächsten Metern als sehr unangenehm für mich herausstellen sollte! Ich befand mich jetzt praktisch zwischen einer Zweiergruppe. Überholen konnte ich nicht, da es die Schwierigkeiten und auch meine Kondition nicht zuließen und der nachfolgende Mann kam hinter mir nach. Der vor mir kletternde "schwoasselte" (auf Hochdeutsch transpirierte) dermaßen, dass es mir wirklich fast schlecht wurde. Obwohl ich immer mehr Abstand hielt, setzte sich dessen Schweißgeruch in der Wand regelrecht fest. (Es ist mir immer wieder unverständlich, wie ein Mensch so stinken kann und nichts dagegen unternimmt)! Die Wand schien kein Ende zu nehmen und erst als die nächste Schrofenpassage erreicht war, konnte ich mich von dem "Stinkstiefel" absetzen. Endlich konnte ich wieder frische Luft in vollen Zügen genießen und legte erst mal eine ausgiebige Rast ein.
Der letzte Teil des KS forderte nochmal Kraft, aber es war keine problematische Stelle zu überwinden. Die Steiganlage ist perfekt und an fast allen "Karabiner-Wechselstellen" befinden sich große Tritte oder mehr als ausreichende Eisenklammern. Am Ende des KS spüre ich an meinen Händen dass ich das Drahtseil doch mehr als den Fels traktiert habe. Insgesamt war es eine schöne Route die man an Sonn- und Feiertagen allerdings früh antreten muss, denn in den Kletterpassagen herrscht "Staugefahr".
Der Gipfel des Hochstaufens gleicht dem Münchner Marienplatz, was bei dem Traumwetter jedoch nicht verwunderlich ist.
Entsprechend stark ist der Abstieg zur Steiner Alm frequentiert. Als ich später mein Bike aus meinem Versteck hole bin ich froh, die Mühen des Heraufschiebens auf mich genommen zu haben. Abwärts fahren ist halt wesentlich angenehmer, als abwärts gehen!!!