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Kaiserschild Klettersteig / Bärenlochsteig

die 2-te, September 2018

In Ramsau starte ich meine Tour auf einem asphaltierten Parkplatz N47.51464° E14.83196° ausnahmsweise mit dem Bike. Auf einer breiten Forststraße ist das Moutainbikefahren erlaubt. So fahre ich schon ein gutes Stück bis zum Beginn des Wanderpfades der über den Bärenlochsteig zum Einstieg des KS hinaufführt. Hier befindet sich ein Brunnen aus dem Wasser rinnt N47.52535° E14.82120°. Im Wald zeigt sich die Unvernunft vieler Wanderer die durch ihre Abkürzungen den einstmals vorhandenen Pfad zu einer Wurzelwüste verwandelt haben. Der Pfad ist nur noch schwer zu erkennen. Erst ab der Waldgrenze zeichnet sich der Pfad deutlich ab.

Es ist wieder einmal ein endloser Hatscher bis zum Einstieg N47.53374° E14.82410° des Kaiserschild Klettersteiges. Der bis hier her führende Bärenlochsteig ist in einem erbärmlichen Zustand. Teilweise durch Drahtseile versichert fehlen aber in vielen Passagen die Drahtseile die wahrscheinlich durch Steinschlag zerstört wurden und nur noch lose im Gelände herumhängen. Wie sich später im Abstieg herausstellt ist der Steig als gefährlich zu bezeichnen.


Die ersten Meter des KS beginnen gleich mit einem Überhang und so zeigt sich der KS auch im weiteren Verlauf. Perfekt mit einem dicken Drahtseil versichert ist der Griff danach immer wieder die einzige Möglichkeit in den glatten Wänden hoch zu kommen. Griffe und Tritte im Fels sind oft nicht vorhanden. Ersatzweise gibt es dicke Eisenstifte an denen man sich über die vielen abdrängenden Stellen hoch arbeiten muß. Wenn ich diesen KS (bewertet mit D/E) mit dem vor 2 Tagen durchstiegenen Eisenerzer KS (bewertet mit D) vergleiche dann ist dieser zur heutigen Tour geradezu ein Spaziergang. Immer wieder bin ich froh mich in meiner Expressschlinge ausrasten zu können und meinen Puls herunterzuholen. Einige Rastplätze sind mit einem zusätzlichen Drahtseil gesichert. Eine Seilbrücke die auch umgangen werden kann bringt Abwechslung in den kraftraubenden Aufstieg. Ein Sicherungsseil über der Seilbrücke zum Einhängen der Karabiner ist so hoch angeordnet dass mich meine eingehängten Kletterset-Karabiner bei jedem Schritt je weiter ich voran komme, nach oben ziehen und meine Bewegung bremsen. Und das bei einer Körpergröße von 176 cm. Am Ende der Seilbrücke hängen dann zwei verschieden lange Verlängerungsstücke im Drahtseil. Auch ein angebrachtes Schild zeigt hier die Anwendung derselben. Das ist wohl der Witz des Tages! Wenn man schon die Fehlkonstruktion damit abmildern will dann sollte man auch eine Sorgleine dazu anbringen damit diese Teile auch zum Beginn der Seilbrücke geholt werden können. Dies wäre allerdings eine aufwändige Konstruktion. Besser wäre ein Hinweis am Beginn der Seilbrücke um die Problematik aufmerksam zu machen. Die Karabiner des Klettersets zeigen jetzt deutliche Abriebspuren. Der Rest des KS ist dann fast bis zum Ausstieg durchgenagelt und bereitet deshalb nur noch wenige Schwierigkeiten. Über Schrofengelände geht es dann zum Gipfel.

Der Abstieg führt zunächst auf einem gut ausgetretenen Pfad in die Senke zwischen Kaiserschild und Hochkogel hinab. Dann treffe ich wieder auf den vom Zustieg bekannten Bärenlochsteig und klettere die vielen ungesicherten Stellen des Steiges wieder hinunter. Als ich endlich den Steig in einem weit ins Tal hinabführenden Geröllfeld verlassen kann bin ich froh diese Tour durch das Abfahren im Geröll ohne im Wald über die vielen Wurzeln zu stolpern beenden zu können. Am Ende des Kares treffe ich auf einen schon von oben erkennbaren ausgetretenen Pfad auf dem ich schnell zu meinem Bikedepot zurück komme.

die 1-te, Juli 2009

Kaiserschild 2084 m (Eisenerzer Alpen)

Nicht weit entfernt vom Kaiser Franz-Josef KS liegt dieser anspruchsvolle KS. Leider hatte ich mir das Zustiegsbild von "Klettersteig.de" (1. Bild) nicht angesehen, denn vor Ort ist der Einstieg nicht beim ersten Klettersteig-Hinweisschild das am Beginn des "Bärenloches" steht, sondern erst viel weiter oben am nächsten Wandfuß. So suchte ich zunächst einige Zeit herum, bis mir klar wurde, dass der Einstieg hier nicht sein konnte. Ein Bild mit Zustiegsskizze ist eben wesentlich besser, als die detaillierteste Beschreibung.

Aber in der Wand gab es dann nur noch Klettersteigfeeling vom Feinsten. Nur einmal wurde mir eine E - Stelle wirklich bewusst, als ich beim Umhängen nicht beim ersten Mal den Karabiner platzieren konnte. Da hängt man dann plötzlich mit seinem ganzen Körpergewicht an einer Hand und das Herz beginnt zu rasen. Da hilft dann nur noch cool bleiben, einen Schritt zurückgehen, tief durchatmen und wenn sich der Kreislauf wieder beruhigt hat, mit aller Power über die schwierige Stelle in Höchstgeschwindigkeit darüber klettern. Wie schon erwähnt, ansonsten ist der Steig einsame Klasse. Ein prachtvolles Panorama ringsum und griffiger Fels bringen mich in Hochstimmung.

Zum Schluss geht es noch 20 Minuten zum entfernten Gipfel hinauf. Doch auch hier belohnt mich eine grandiose Aussicht hinüber zum "Eisenerzer" und auch zum am Vortag gegangenen "Kaiser Fanz-Josef".

Der Abstieg ist problemlos, nur im "Bärenloch" ist nochmal volle Konzentration angesagt. Die ausgesetztesten Stellen sind allerdings mit Drahtseil-Sicherung versehen. Gewaltige Geröllfelder laden mich schließlich zum "Abfahren" ein und obwohl ich völlig weg- und markierungslos zu Tal springe, treffe ich unten auf einen Pfad, der mich wieder zum Normalweg zurück führt. Glück muss man eben haben!


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