Ferrata Monte Albano / Mori Klettersteig
die 11-te, Oktober 2020
Weil es so schön war bin ich nochmal am Mori Klettersteig!
Irgendwie muss ich mir den Frust der vorgestern absolvierten Amicizia Ferrata abklettern. Schon der Einstieg bietet ein Unterhaltungsprogramm. Zwar ist wieder ein kurzes Seilstück angebracht was auch weniger ambitionierten den Einstieg ermöglicht, aber trotzdem mühen sich manche unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte hier ab. Desweiteren genieße ich bei den vielen Pausen die Sonne und die Tiefblicke. Es ist wirklich interessant für mich wie manche mit letzter Kraft und zitternden Fingern ihre Karabiner umhängen während ich gemütlich diese Stellen passiere. Da merke ich dass ich trotz meines fortgeschrittenen Alters durch Technik und Erfahrung viele Passagen noch mühelos durchsteigen kann.
Das Erlebnis am Berg ist immer wieder ein Lebenselixier das über so manche Beschwerden hinweghilft.
die 10-te, Oktober 2020
Nachdem sich die "Coronabeschränkungen" in Italien etwas gelockert haben und ich im Wohnmobil unterwegs bin habe ich den Gardasee angesteuert. Auf meinem Campingplatz in Mori ist bei meiner Ankunft kein Camper auch die nächsten Tage übernachten gerade einmal 3 weitere WoMos kurz auf dem Platz. Das ist angenehm im Gegensatz zu den deutschen Stellplätzen wo in den letzten Wochen alle angefahrenen Plätze überfüllt waren. Mit dem Bike bin ich vom Campingplatz aus in kurzer Zeit am Mori Klettersteig der wieder gut besucht ist.
die 9-te, Mai 2019
Der Mori-Klettersteig gehört mittlerweile schon zum Standardbesuchsprogramm wenn ich am Gardasee klettere.
Das im letzten Jahr angebrachte Sicherungsseil am Einstieg wurde wieder entfernt, sodass man sich an der großen Eisenklammer zum Beginn der Drahtseilsicherung hinauf ziehen muss. Der „Eisenklammern-Steig“ ist eine gute Trainingsstrecke für die Klettersteige in Frankreich. Alle Sicherungen befinden sich im Top-Zustand und so kann man sich stets gut gesichert der grandiosen Aussicht hingeben.
Nachdem vorgestern besuchten Rino Pisetta war es eine geradezu entspannende Tour.
die 8-te, Oktober 2018
Die Gardaseeregion lädt immer wieder zum Klettern ein. Von Loppio aus wo sich mein Campingplatz befindet sind es mit dem Bike nur wenige Kilometer bis zum Rastplatz bei der Chiesa Di Montalbano. Der Abzweig zur Kapelle liegt in Mori auf der Straße Largo Villanuova bei N45.85447° E10.98210°.
Am Einstieg ist jetzt ein Seil zur Hilfestellung für die ersten Meter angebracht.

Ob das so sinnvoll ist wage ich zu bezweifeln. Der Steig selbst ist durch die vielen Klammern fast ein Ausflugsziel für Schwindelfreie geworden. Trotzdem macht es Spaß in dieser Wand mit den eindrucksvollen Tiefblicken unterwegs zu sein. Zum ersten Mal war ich im Jahr 2005 hier gewesen wobei der Steig damals wesentlich schwieriger zu durchsteigen war.
Zum Ausklang des Kletterjahres ist er heute gerade recht.
die 7-te, Mai 2018
Der geplanten Klettersteigtouren in Frankreich wurden durch das schlechte Wetter eingeschränkt. Auch der Roccabianca KS bei Susa den ich bei meiner Rückreise begehen wollte war gesperrt. So lande ich wieder einmal in der Gardasee-Region auf meinem beliebten Campingplatz bei Mori.
Bei Temperaturen um die 40° C mache ich heute den Albano KS der auch in der jetzt vereinfachten Ausstattung immer noch interessant ist. Schon am Einstieg wird man gefordert und ich beobachte gerade ein Paar das sich unter großer Anstrengung auf den Weg macht. Eigentlich gilt es nur die erste große Eisenklammer zu greifen dann kann man sich schnell hochziehen. Hat man diese Stelle geschafft ist der Rest des Steiges nur noch reine Nerven- und Muskelsache. Gerade bei den ersten Querungen wo nur das straff gespannte Drahtseil als künstliche Hilfe vorhanden ist, muss man in der ausgesetzten Wand die Felsentritte nutzen um schnell voran kommen. Volle Konzentration ist gefordert.
Insgesamt ist der KS eine Prüfung für die Begehung weiterer hier vorhandener Klettersteige. Für mich ist der Rino Pisetta immer noch der schwierigere Klettersteig in diesem Gebiet.
die 6-te, Juni 2017
Auf der Heimreise von Frankreich mache ich Station in Mori. Es gibt dort einen absolut idealen Campingplatz sogar mit einem kleinen Pool N45.85280° E10.93856° klein aber fein. Das brauche ich auch denn die letzte Nacht war der Horror. Direkt neben dem Campingplatz befand sich eine große Pizzeria in der bis 3 Uhr früh der Teufel los war. Der Campingplatz war abgesperrt so dass ich auch nicht flüchten konnte. Also auch mir als altem Camper passiert noch so etwas! Diesmal habe ich mir die Zufahrt zur Chiesa Di Montalbano herausgesucht. Der Abzweig in Mori befindet sich auf N45.85447° E10.98210°. Mit dem Bike fahre ich bis zur Kirche hinauf was den schweißtreibenden Anstieg erleichtert. Auf dem großen Rastplatz der sogar mit Toilette und auch mit Trinkwasser ausgestattet ist deponiere ich mein Bike und los geht’s. Der Mori oder auch Albano wie er genannt wird besticht hauptsächlich durch seine Ausgesetztheit. Nachdem er vor einigen Jahren völlig neu ausgestattet und teilweise auch trassiert wurde hat er viel von seiner Schwierigkeit verloren. Sogar am Einstieg wurde eine massive Klammer angebracht über die man sich in den KS hineinziehen kann. Was immer noch stellenweise unangenehm ist, sind die blanken und rutschigen Felstritte. Mir hat es jedenfalls wieder den richtigen „felsfun“ gebracht. Der Abstieg der zunächst der rot/weißen Markierung folgend auf das Hochplateau führt zweigt dort ab und läuft von dort im schattigen Wald zum Ausgangspunkt zurück.
die 5-te, September 2016
Nachdem ich gerne in Mori einen ruhigen Campingplatz inmitten von Apfelplantagen ansteuere ist natürlich auch der Monte Albano wieder dran. Kurz vor dem Einstieg erlebe ich einen Hubschraubereinsatz wobei jemand der durch einen Steinschlag verletzt wurde mit der Seilwinde abtransportiert wurde. Es kann wirklich jeden Kletterer erwischen insbesondere jene die ohne Helm unterwegs sind. Aber auch ein Steinschlag der außer dem Kopf den Körper trifft kann zu schweren Verletzungen führen. In viel besuchten Klettersteigen sind oft Laien unterwegs die durch unreine Gangart steine lostreten. Erst kürzlich im Isidor/Hotel KS kam mir in der Schlüsselstelle Geröll entgegen. Der Hubschrauber verursachte einen kleinen Orkan und nur mit Mühe konnten alle Wartenden ihre Utensilien festhalten.
Der Mori ist mittlerweile bis auf den Einstieg eine reine Klammerkletterei. Dadurch hat er seine früheren Schwierigkeiten verloren. Trotzdem sind viele ausgesetzte Stellen zu passieren und eine Menge Armkraft ist erforderlich.
die 4-te Oktober 2015
Seit Tagen regnet es im Norden Italiens. Trotz starker Bewölkung nutze ich die manchmal hervorbrechenden Sonnenstrahlen um mich auf den Weg zum Mori Klettersteig zu machen. Während des Zustieges scheint tatsächlich die Sonne. Am Einstieg aber ist sie wieder hinter dicken Wolkendecken verschwunden. Die am Einstieg zu erkennenden Drahtseile scheinen neu zu sein. Da ich in Erinnerung habe dass die ersten Meter ohne Sicherung nicht einfach waren, probiere ich es zunächst ohne Rucksack aus. Durch eine große Eisenklammer die hier eingesetzt wurde, ist die Schwierigkeit aber deutlich entschärft worden und bereitet mir kein Problem. Hin und Her überlege ich ob ich einsteigen soll. Als die Sonne sich wieder blicken lässt, gehe ich den Steig an. Der KS hat sich im Vergleich zu meiner letzten Besteigung deutlich verändert. Unzählige Eisenklammern wurden eingesetzt wodurch eigentlich nur noch der Bizeps für das Emporkommen entscheidend ist. Manche überhängenden Passagen erfordern zusätzlich mentale Stärke. Insgesamt hat der KS deutlich an seiner früheren Schwierigkeit verloren. Die Anlage erinnert mich jetzt stark an französische Verhältnisse wo auch der Felskontakt weitgehend durch Eisenkrampen ausgeschaltet wurde. Trotz aller Kritik ist es auf alle Fälle eine schöne Tour mit vielen ausgesetzten Stellen und tollen Tiefblicken.
Der früher zum Abstieg vorhandene Klettersteig wurde gesperrt und so steige ich über den Normalweg in weitem Bogen wieder nach Mori hinunter.
die 3-te
Camping in einer Obstplantage erwartete mich in Mori. Allein stehe ich auf dem neu angelegten Platz und hatte mir gestern mal so richtig was in die Pfanne gehaut. Normalerweise ist das Essenkochen on tour für mich ja nicht so wichtig! Als Wohlstandsbürger hat man sowieso genügend Fett auf den Rippen um durchaus ein paar Tage mit einer schmaleren Kost auszukommen, doch dann muß man wieder mal richtig klotzen. So fahre ich gestärkt zum Marktplatz von Mori, parke dort mein Auto direkt am Beginn des Zustiegs in Ortsmitte. Die "Via Attrezzata Monte Albano / Ottorino Marangoni" ist einer der ersten Sportklettersteige in den Alpen und soll "sehr anspruchsvoll" sein.
Am Einstieg in einem Wäldchen, turnen schon einige Kletterer herum. Da die ersten Meter kein Drahtseil und keine Kletterhilfe vorhanden ist, wird hier schon die Spreu vom Weizen getrennt. Dann geht es über abgeschmierte Griffe und Tritte nach oben. Die Aussicht auf Mori und die umliegenden Täler und Berge ist sehenswert. Das Vorbeiziehen an langsameren Ferrataristis ist an vielen Stellen problemlos möglich, was bei dem stark frequentierten Steig angenehm ist. Einige Stellen erfordern Kraft, aber das Hauptproblem dieses KS sind die abgewetzten Griffe und Tritte. Nach den in den letzten Tagen absolvierten Ferratas bereitet mir der KS keine Probleme und gemütlich erreiche ich die Aussichtsplattform am Ende des KS. Ein kurzer Rundumblick und schon bin ich wieder am Absteigen über den leichten KS "Rientro attrezzato".
Auf dem großen Rastplatz unterhalb der Monte Albano Wand trockne ich meine durchgeschwitzten t-shirts und versuche die Ferrataroute noch einmal virtuell durchzusteigen. Alles in allem war es eine nette Tour, die zur Entspannung richtig geeignet war. Gegen Mittag fahre ich wieder in die Dolomiten in Richtung Civettagruppe. Den Costantini KS möchte ich zum Schluß noch zu gerne durchklettern. Die Fahrt verläuft zunächst bei strahlendem Sonnenschein und ich folge blind meinem eingebauten Navisystem in Richtung Agordo. Um 17 Uhr komme ich auf der Paßhöhe des Passo Duran an, dem Ausgangspunkt für den Costantini. Allerdings sind die ganzen umliegenden Gipfel in Wolken gehüllt. Da die Maximalhöhe der Tour bei ca. 2900 m liegt und mit 9,5 Stunden vorausichtlicher Gehzeit sehr lange ist, beschließe ich die Wetterentwicklung im Tale erst einmal abzuwarten. Im weiteren Verlauf der Fahrt wird es dann in den Bergen immer düsterer und schließlich lande ich wieder in der Nacht auf meinem nun schon bekannten Platz in Plan de Gralba.
Der Regen am nächsten Morgen gibt mir in meiner Entscheidung recht und so kehre ich nach einer super Tourenwoche wieder nach München zurück.
die 2-te
Angekommen in Mori finde ich auf dem Campingplatz noch keinen anderen Camper! Weil der Colodri am Vormittag gerade mal als Aperitif zu werten war, parke ich meinen Bus im Zentrum von Mori und steige zum Monte Albano KS auf.
Der "Albano" ist genauso rutschig wie letztes Jahr. Am Einstieg grüble ich zwar etwas, wie ich denn am Besten über den ersten Felsblock ohne Drahtseilhilfe komme, aber nach einem beherzten schwungvollen Griff zum ersten sichtbaren Eisenstift mit anschließendem Bizepseinsatz kann ich mit dem KS beginnen. Die Ferrata bereitet mir wieder einen riesigen Spaß. Die Aussicht ins Tal in den oft senkrechten Passagen ist beeindruckend und luftige Quergänge bringen den Kreislauf in Schwung. Anders als im letzten Jahr treffe ich in der gesamten Tour keinen einzigen Menschen und erst im Abstieg kommt mir auf dem leichten KS ein Bergler in voller "Kampfausrüstung" entgegen. Er will sich wohl von dieser Flanke aus einen Einblick in die Albano-Ferrata verschaffen.
Tief zufrieden mit mir und meiner Kniesituation komme ich wieder in Mori an und hoffe, daß das schöne Wetter so bleibt. Morgen werde ich zur Abwechslung mit dem Bike nach Malcesine fahren, mit der Seilbahn auf den Monte Baldo schweben um dann über den Altissimo nach Mori zu biken.
die 1-te
Der Gardaseetrip geht dem Ende entgegen. Noch einmal will ich meine müden Knochen vor der Heimreise testen! Zu verlockend liegt der Monte Albano am Wege in der Morgensonne. Am heutigen Sonntag hat sich eine große Italienergruppe am Rastplatz bei der Wallfahrtskirche unter dem Einstieg eingefunden. Ich mache mich auf großen Andrang im KS gefasst. Am Einstieg angekommen, schaue ich beim Anlegen des Klettergürtels einigen "Sportlern" bei ihren Aufstiegsbemühungen zu. Die meisten sind hier nur mit leichter Bekleidung, sowie Turnschuhen unterwegs. Als ich mich gerade auch zum ersten Kraftakt am Einstieg aufmache, ertönt von oben ein Aufschrei und schon saust eine volle 1 1/2 Liter Plastik-Wasserflasche an meinem Kopf vorbei. Neben mir schlägt sie am Boden auf und zerfetzt in tausend Stücke. Auf diese Dusche war ich nicht gefaßt. Man merkt eben, daß hier "Stopsler" auf dem Wege sind, die sich nur mit roher Kraft und unter Einsatz von Ellenbogen und Knien nach oben schwindeln. Schnell bin ich zu dieser Gruppe aufgestiegen und schon vor dem ersten Quergang drücke ich mich an den schnaufenden Kletterern vorbei. So kann ich ohne Behinderung den ganzen KS durchsteigen. Oben angekommen freue ich mich wieder einmal, daß ich auch dieses Jahr wieder meinem Hobby so unbeschwert frönen kann.