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Fallbach-Klettersteig

(Loibspitze 2229 m, Ankogelgruppe)

Mit dem Fallbach KS will ich meine Reise heute beenden. Dieser Steig ist vom Parkplatz aus in wenigen Minuten zu erreichen und bietet sich deshalb zum Abschluss der Tourentage an.


Durch eine Kassenschleuse (ich warte ja immer schon darauf, daß plötzlich ein Kassenhäuschen am Einstieg eines KS steht!) gelange ich nach Bezahlung von 2,5 € auf den Weg zum Einstieg. Mit mir sind noch einige Kletterer an diesem sonnigen Tag unterwegs. Sofort fällt mir hier die "fortschrittliche Zweiseiltechnik" auf. Was das für einen Sinn haben soll, wird mir während der gesamten Durchsteigung des KS nicht klar. Im Gegenteil, an manchen extremen Stellen muss ich mich sogar mit diesem "Fortschritt" herumschlagen! Dann nämlich, wenn es darum geht, die Sicherungskarabiner blitzschnell umzuhängen um nicht unnötig viel Kraft zu verschwenden. Vielleicht gibt es ja bald eine "Dreiseiltechnik", 1 Seil für die Hände, 1 Seil für die Karabiner und ein Seil für die Füße. Dann mutiert eine Klettersteigbegehung endlich zur Zirkusnummer.


Aber genug der Polemik, Der Fallbach-Klettersteig gehört für mich zu den schwierigsten Klettersteigen die ich bisher absolviert habe. Hohe Konzentration, ein Maximum an Technik und genug Muskelkraft sind hier gefordert. Die beiden jungen Kletterer vor mir benötigen auch allerhand Kraft, was ich durch immer wieder vernehmliches lautes, schweres Atmen bemerke. Die beiden Kletterer hinter mir haben sich beim Notausstieg an der Aussichtsplattform über der Hängebrücke vom KS verabschiedet. Mir geht es sehr gut. Allerdings lege ich vor jeder extremen Stelle eine kurze Entspannungspause ein. Ich schüttle die Hände aus, checke die Möglichkeiten für Griffe und Tritte, um dann mit hoher Geschwindigkeit die Passage hinter mich zu bringen.


Der Abstieg ist problemlos und in der Mitte des Weges gehe ich noch zu der Aussichtsplattform, von der ich einen super Blick auf die unter mir gespannte Hängebrücke und den Mittelteil des KS habe. Um zum Parkplatz zu gelangen, muss ich mich noch durch einen Stacheldrahtverhau schwindeln, denn der markierte Rückweg würde in einem weiten Umweg über die Bundesstraße zurück führen. Trotz der anfangs entrichteten Gebühr, sind sich offensichtlich hier die Grundeigentümer nicht einig, obwohl der Pfad am Wandfuß entlang keinen stören kann.



Im kilometerlangen Stau vor dem Katschbergtunnel habe ich schließlich genügend Zeit, im Geiste noch einmal die Klettersteigroute zu durchsteigen.



Es war für mich ein herausragender, atemberaubender Klettersteig, den ich nicht missen möchte.

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