Eisenerzer Klettersteig
die 2-te, September 2018
Der Ausgangspunkt zum Klettersteig ist am Wegrand bei N47.54520° E14.89645°. Als ich ankomme an einem Sonntag sind schon alle passablen Parkplätze belegt. Ich stelle mein WoMo in der Wiese in abenteuerlicher Schräglage ab. Für den Zustieg sind 700 Höhenmeter zu überwinden und der Pfad zieht sich meist im Wald über viele Wurzeln in die Länge.

Plötzlich stehe ich am Einstieg N47.55861° E14.90486° und lege hier mein Kletterset an. Wie erwartet sind schon einige Kletterer vor mir in der Wand. Der Steig ist perfekt versichert und überall sind Griffe und Tritte im festen Fels vorhanden. So kann ich das Drahtseil meist rein als Sicherung benützen. Die Aussicht ist gigantisch allerdings ist der gegenüber stattfindende Tagebergbau nicht zu übersehen. Immer wieder frage ich mich warum man auch in einer Gegend wo keine Rücksicht auf die Natur genommen wird das Radfahren auf Forststraßen explizit verbietet. Auf den aufwendig in großer Zahl angelegten Forststraßen könnte man weit zum Einstieg hinauffahren. Problemlos erreiche ich den Pfaffenstein Westgipfel wo schon reger Betrieb herrscht. Nach kurzer Rast gehe ich zum Südwandsteig hinüber N47.55913° E14.91639°. Der Steig ist weitgehend mit Drahtseilen gesichert. Immer wieder sind jedoch ungesicherte Stellen kletternd zu überwinden. Über ein riesiges Geröllfeld fahre ich ca. 200 m abwärts was für mich knieschonender als das Begehen des Abstiegspfades ist. Voraussetzung hierfür ist ein ordentliches Schuhwerk und die entsprechende Technik. Am Ende der Geröllreiße komme ich auf den regulären Abstiegspfad und wandere den weiten Weg zurück zum Auto.
Insgesamt war es eine gelungene Tour die meine Kondition gefordert hat.
die 1-te,
(Pfaffenstein 1865 m - Hochschwabgruppe) Ohne Klettersteigbeschreibung komme ich in dem kleinen Steiermärker Städtchen Eisenerz an. In der Touristeninformation bekomme ich eine hervorragende Beschreibung des im Frühjahr 2006 offiziell eröffneten Klettersteiges ausgehändigt. Ich fahre noch bis zum Ausgangspunkt der Tour an einem kleinen Parkplatz und lege mich für den Rest des Tages erst einmal zur Entspannung nach dem Bert Rinesch KS an den Leopoldsteiner See.
Man höre und staune - alles ist kostenlos und hervorragend gepflegt!
Der neue Tag beginnt mit wolkenlosem Himmel und als ich um 7 Uhr auf dem schon fast vollen kleinen Parkplatz ankomme. Am Wochenende ist hier sicher der Teufel los! Entsprechend der Wegmarkierung gehe ich auf dem super markierten Markussteig hinauf zum Einstieg. Dort angekommen, kämpft bereits ein Paar mit ihren Klettergürteln. Während ich erst einmal eine Pause einlege, kommt die Partnerin des Kletterers zu mir und bittet mich, ihr das Anlegen des Klettergürtels zu zeigen. Nachdem endlich das Geschirr sitzt, kommt auch schon ihr Partner heran und . . eilig . . eilig los geht es die ersten Meter am Drahtseil hinauf. Die Frau muß schon die ersten Meter Kraft einsetzen, denn von Technik weiß sie natürlich auch nichts. Da sie auch vergißt, sich in das Drahtseil mit ihren Sicherungskarabinern einzuhängen, rufe ich ihr zu, daß das wohl Sinn und Zweck dieser Karabiner sei. Dann folgt sie schnaufend ihrem Partner und entschwindet um die erste Ecke.
Es ist ja kaum zu glauben, mit welcher Naivität manche an einen Klettersteig der gehobenen Klasse, in diesem Fall mit C bis D in der Skala von A bis E bewertet, herangehen. Ich würde zumindest vorher an einem leichteren Steig die Anwendung meiner Ausrüstung testen. Aber die Gefahren im Alpinen Gelände sind diesen Leuten völlig fremd. Aber was soll's, man muss das eben rein sportlich sehen.
Da ich noch die Anstrengung des Bert Rinesch KS in den Knochen spüre, gehe ich die Tour gemütlich an, zumal heute wieder einmal ein herrlicher Sommertag ist. Eine weitere Bergsteigerin ist mittlerweile am Einstieg angekommen und schließlich steige auch ich in die Wand ein. Der KS ist hervorragend angelegt und alle Umhängestellen am Drahtseil haben bequeme Tritte sodaß man ohne großen Kraftaufwand steigen kann. Problemlos erreiche ich den Gipfel und steige nach kurzer Rast über den versicherten Südwandsteig wieder zum Auto ab. Der Eisenerzer Klettersteig war die Reise wert. Zustieg, Klettersteig und Abstieg sind in einwandfreiem Zustand, sodaß der Spaßfaktor top ist.